An alle Klimaaktivist*innen

Wir freuen uns, dass du heute auf die Straße gehst, um mit Fridays for Future auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. 
Um die Klimakatastrophe auf zu halten sind große gesellschaftliche und politische Veränderungen in kurzer Zeit nötig. Auch jede*r Einzelne von uns kann etwas tun, um weniger zum Klimawandel bei zu tragen. Das Betrifft verschieden Lebensbereiche, wie Konsum, Nah- und Fernverkehr und nicht zuletzt unsere Ernährung.
Die Herstellung tierischer Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier, braucht erheblich mehr Wasser, Land und andere Ressourcen als die Herstellung pflanzlicher Lebensmittel. Für die Produktion einer tierischen Kalorie, werden durchschnittlich 7 Pflanzen-Kalorien benötigt. Regenwälder werden abgeholzt um Futter für die Tiere an zu bauen, die wir dann essen. Lebensräume und Ökosysteme werden so für immer zerstört. Tier- und Pflanzenarten sterben massenhaft aus und Urwälder gehen als dauerhafte CO_2-Speicher verloren. Für die Produktion von einem Liter Kuhmilch benötigt man beispielsweise fast 5 mal so viel Landfläche wie für die Herstellung von einem Liter Hafermilch.
In der globale Tierproduktion entsteht ein Anteil von 18 % aller Treibhausgase während Autos, Flugzeuge und andere Verkehrsmittel insgesamt „nur“ für 14% der Treibhausgase verantwortlich sind. Bei der „Produktion“ von einem Liter Kuhmilch Joghurt fallen beispielsweise 4 mal mehr Treibhausgase an, als bei der Produktion von einem Liter Sojajoghurt.
Tierische Produkte sind daher extreme Ressourcenverschwendung. Wenn wir weiterhin so viel Fleisch, Milchprodukte und Eier konsumieren, bräuchten wir im Jahr 2020 bereits die Ressourcen von fast 2 Erden um unsere Ernährung dauerhaft zu sichern.
Letztlich fördern wir durch den Konsum von Tierprodukten Ressourcenkämpfe, Armut und Hunger in wirtschaftlich benachteiligten Ländern. Deshalb ist unser Festhalten an traditionellen Ernährungsformen auch ein Festhalten an Privilegien. 
Wir stehen in der Verantwortung eigene Ernährungsgewohnheiten zu überdenken. Zudem ist es wichtig globale Zusammenhänge zu erkennen, um den Klimawandel zu stoppen.
Wir sollten uns für eine ökologische, vegane Landwirtschaft einsetzen, die alle Menschen mit genügend Essen versorgt. Unser Ziel ist endlich Verteilungsgerechtigkeit herstellen zu können und allen Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen.
Eine pflanzliche Ernährung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
        
Denn wenn wir weiter so leben als gäbe es kein morgen, dann wird es für kommende Generationen auch kein morgen mehr geben.
Wenn Menschen Käse, Eier, Joghurt, Steaks oder Produkte mit versteckten Tiererzeugnissen essen, leidet aber nicht nur das Klima, sondern vor allem auch die Tiere. 
Viele Menschen wünschen sich eine artgerechte Haltung von Tieren. Gemeint ist damit jedoch oft nur, dass Tiere nicht in „Megaställen“ gehalten werden sollten, dennoch stammt nur ein verschwindend geringer Anteil der Tierprodukte in Deutschland nicht aus der Massentierhaltung. In Frage gestellt wird meist nicht die Tatsache, dass Hühner, Kühe, Schweine und andere Tiere auch in kleinbäuerlicher/ökologischer Landwirtschaft gezüchtet, eingesperrt und getötet werden. Sie werden dabei weiterhin als Produkte angesehen. Solange Menschen Tiere nicht als fühlende Lebewesen anerkennen, die ein Interesse an Freiheit und Unversehrtheit besitzen, kann es keine Verbesserung für sie geben. Nur eine vegane Lebensweise ist fair gegenüber Tieren. Denn Tiere gehören uns nicht, sie gehören nur sich alleine.
Wir glauben, Artgerecht ist nur die Freiheit!
Während wir versuchen unseren Alltag ökologischer zu gestalten ist es wichtig auch das große Ganze in Blick zu behalten. Wir leben in einem Wirtschaftssystem, dem Kapitalismus, das darauf angelegt ist, dass die Wirtschaft jedes Jahr wächst. Das bedeutet dass jedes Jahr mehr produziert werden muss und mehr Produkte verkauft werden müssen. Die Ressourcen unserer Erde sind aber begrenzt. Unbegrenztes Wachstum ist in einer Welt mit begrenzten Ressourcen nicht möglich. Unternehmen folgen den Spielregeln des Kapitalismus. Profite stehen dabei an erster Stelle. Im Konkurrenzkampf um die höchsten Gewinne sind Tiere, Natur und Menschen Mittel zum Zweck. Um im Kapitalismus konkurrenzfähig zu sein, muss immer billiger produziert werden – darunter leiden Menschen, Tiere und Natur. Gerade ökologische Aspekte kommen dabei meist zu kurz. Globale Ungerechtigkeit und die Klimakrise entstehen also durch die Grundsätze unseres Wirtschaftssystems, das auf Ausbeutung und Naturzerstörung basiert. 
Wir sollten das Problem an der Wurzel packen, verschiedene soziale Bewegungen zusammenführen und den Kapitalismus abschaffenWir kämpfen für ein Wirtschaftssystem in dem alle das bekommen was sie brauchen, unabhängig davon was sie leisten. Wir brauchen ein solidarisches Wirtschaftssystem, das nachhaltig mit Ressourcen und der Natur umgeht und in dem sich alle nach ihren Fähigkeiten einbringen können. 
Denn innerhalb des Kapitalismus ist ein echter Wandel nicht möglich.