Kommende Workshops…

In den nächsten Tagen finden wieder ein paar von unseren Workshops statt und wir wollten euch dazu noch einmal herzlich einladen. Am kommenden Samstag, 23.10. um 15 Uhr findet unser Workshop „Schönheitsideale in die Tonne treten!“ zum Thema Lookismus im Rahmen der frauensommerakademie* 2021 im freiLand Potsdam (Friedrich-Engels-Str. 22) statt. Der Workshop ist in diesem Rahmen nur für FLINTA* geöffnet und wenn ihr teilnehmen möchtet, wäre es gut wenn ihr euch hier noch anmelden könntet: Anmeldung für Lookismus Workshop

Den gleichen Workshop geben wir zwei Tage später, also am Montag, 25.10. um 18.30Uhr, noch einmal und zwar im Rahmen der Konferenz der Visionen innerhalb der Aktionswoche Gerechtigkeit jetzt! . Dort ist der Workshop für alle Geschlechter offen und findet im Vortragszelt 3 im Camp der Visionen (neben dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin – Achtung Ortsänderung!) statt.

Am darauffolgenden Tag, also Dienstag, 26.10. um 18.30 Uhr, wird es ebenso auf der Konferenz der Visionen unseren neuen Workshop „Sticker Kultur für Aktivistix“ geben. Dieser findet dann im Programmzelt 2 des Camps der Visionen (neben Haus der Kulturen der Welt, Berlin) statt.

Wir würden uns freuen, wenn ihr vorbeischauen und teilnehmen würdet. Also falls ihr gerne über die Themen diskutiert oder uns einfach mal kennenlernen möchtet, dann kommt doch sehr gerne vorbei!
Bis dahin!

Redebeitrag bei der Demo „Anarchismus in die Offensive“ in Münster am 13.08.2021

In Münster hat letzten Monat der Kongress A statt gefunden, auf dem viele verschiedene Ideen für eine befreite Gesellschaft ausgetauscht und diskutiert wurden. Als Auftakt für den Kongress gab es eine Demo unter dem Motto „Anarchismus in die Offensive“ (hier findet ihr einen kurzen Bericht über die Demo und ein paar Fotos).
Wir waren von der Orgagruppe eingeladen worden, einen Redebeitrag auf der Demo zu verlesen und das haben wir sehr gerne gemacht. Hier könnt ihr unseren Beitrag noch einmal nachlesen:

„Anarchismus ist kein einheitliches Konzept, aber vermutlich können wir uns alle darauf einigen, dass es uns um die Abschaffung von Herrschaft geht.
Herrschaft zeigt sich in verschiedensten Unterdrückungsformen. Um Herrschaft und Unterdrückung zu überwinden, müssen wir mehr bekämpfen als nur den Staat oder den Kapitalismus.

Um für eine befreite und solidarische Gesellschaft zu streiten, müssen wir jede Form von Herrschaft angreifen, zum Beispiel wenn wir uns gegen Faschismus, Kapitalismus, Sexismus, Rassismus, Lookismus oder Speziesismus einsetzen.

Wenn wir aber in unseren jeweiligen Kämpfen Erfolg haben wollen, dann ist es sinnvoll zu  bedenken, dass jeder Herrschaftsmechanismus nicht für sich alleine steht sondern mit  anderen zusammenhängt. Daraus folgt zwangsläufig, dass auch unsere unterschiedlichen Kämpfe verbunden sein müssen. 

Nur wenn wir uns vernetzen und die unterschiedlichen Mechanismen der immer gleichen Herrschaftsideologie  gemeinsam bekämpfen, können wir auch tatsächlich etwas verändern. Wir wollen uns für solidarische Netzwerke stark machen, die auf Augenhöhe zusammenarbeiten.

Da wir alle die hierarchischen Werte unserer Gesellschaft verinnerlicht haben gehört dazu immer auch die eigene Reflexion und das gegenseitige Sensibilisieren.

Deswegen möchten wir etwas zu einem Thema sagen, welches unserer Meinung nach unter uns Anarchist*innen noch nicht genug mitbedacht wird, nämlich dem Speziesmus:

Als Anarchistisches Kollektiv Glitzerkatapult treten wir für Tierbefreiung ein. Als Anarchist*innen kämpfen wir nicht nur gegen die Ausbeutung und Unterdrückung von Menschen sondern auch für die Interessen nicht-menschlicher Tiere.
Tiere sind genau wie Menschen fühlende Lebewesen die Freude aber auch Leid empfinden können, auch wenn ihnen diese Eigenschaften oft abgesprochen werden um „ihre Nutzung“ zu rechtfertigen.
Speziesismus gilt es unserer Ansicht nach, genauso zu bekämpfen wie andere Diskriminierungsformen. Speziesismus (aus Spezies (= Art) und -ismus) bezeichnet die Diskriminierung von Lebewesen ausschließlich aufgrund  ihrer Artzugehörigkeit. Dies schließt ein, dass das Leben oder das Leid  eines Lebewesens nicht oder weniger stark berücksichtigt wird, weil es nicht einer bestimmten Spezies, wie etwa der Spezies Mensch, angehört. Für die politische Tierbefreiungsbewegung ist Speziesismus jene Ideologie, durch die die Ausbeutung der Tiere in der menschlichen  Gesellschaft ideologisch gerechtfertigt und verschleiert wird. Dabei  wird Speziesismus als Unterdrückungsform mit Parallelen zu anderen Unterdrückungsformen wie Rassismus oder Seximus gesehen. 

Wir wünschen uns eine Welt in der Tiere nicht länger als Ware angesehen werden und glauben dass eine befreite Gesellschaft immer auch eine vegane Gesellschaft ist.

Aber auch ökologische Gründe sprechen für eine vegane Ernährung – laut UNO werden 18% des Klimawandels durch Tierhaltung verursacht.  Tierbefreiung ist für uns nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern wir versuchen durch eine vegane Lebensweise und vor allem durch unseren Aktivismus dazu bei zu tragen, dass Tierausbeutung bald ein Ende hat.

ARTGERECHT IST NUR DIE FREIHEIT!“(Bild von anarchieleben.blackblogs.org)

 

Sa., 11.09.21: Vortrag „Gegenseitige Hilfe in Krisenzeiten“ bei den A-Tagen in Potsdam

Am Samstag, 11.09.2021 halten wir unseren Vortrag „Gegenseitige Hilfe in Krisenzeiten“ bei den Anarchistischen Tagen in Potsdam.
Wir beginnen um 15 Uhr im Café Madia (Lindenstraße 47, Potsdam).

Im Vortrag möchten wir vermitteln, warum (u.a.) in besonderen Notlagen oder Krisensituationen gegenseitige Hilfe eine Chance zur direkten Unterstützung von Menschen sein kann und wie eine anschließende Selbstorganisierung funktionieren kann, ohne sich auf den Staat oder seine Strukturen verlassen zu müssen.
Wir würden uns wirklich freuen, wenn wir danach in eine Diskussion mit aktuellen Beispielen (z.B. während der Pandemie) oder euren Ideen einsteigen könnten.

Wir bedanken uns bei den Gefährt*innen der A-Tage Potsdam für die Einladung und würden uns freuen, wenn ihr am 11.09. um 15 Uhr im Café Madia vorbeischauen würdet.

Solidarität ist unsere Stärke.

 

In Schwerin zu Besuch…

Am kommenden Wochenende sind wir zu Besuch in Schwerin – auf Einladung der Gefährt*innen der „Libertären Brise für Schwerin“.
Wir werden am Freitag, 27. August um 19:30 Uhr unseren Workshop „Schönheitsideale in die Tonne treten!“ zu Lookismus geben und am Sonntag, 29. August um 16 Uhr unseren Vortrag zur Einführung in den „Anarchafeminismus“ halten.
Beide Veranstaltungen werden im Komplex Schwerin (Pfaffenstraße 4) stattfinden.

Wir freuen uns sehr über die Einladung und hoffen auf spannende Diskussionen im Workshop oder nach dem Vortrag.

Wenn ihr also aus der Gegend kommt, stattet uns doch gerne einen Besuch ab. Einen kleinen Infotisch von uns wird es auch geben.

Bis in Schwerin!

Was so in nächster Zeit ansteht…

Nach einer kleinen gefühlten Sommerpause, geht es dann bald wieder los. Da freuen wir uns drauf.

Wir sind vom 29. Juli bis zum 2. August mit einem Infotisch auf dem Camp von Ende Gelände in Brunsbüttel und hoffen dass die Aktionen ein voller Erfolg werden. Danach besuchen wir verschiedene Städte mit Workshops und Vorträgen, sollte es die Pandemielage weiter zulassen.

August:

Am 16. sind wir in Salzderhelden in Niedersachsen mit unserem Workshop zur „Einführung in die Mensch-Tier-Beziehung“ und am 26. und 28. August in Schwerin mit unserem Vortrag „Anarchafeminismus – Eine Einführung“ und unserem Workshop „Schönheitsideale in die Tonne treten!“ zum Thema Lookismus.

September:

Am 11. werden wir im Rahmen der A-Tage in Potsdam unseren Vortrag zu „Gegenseitige Hilfe in Krisenzeiten“ halten und am 18. oder 19. bei den Libertären Tagen in Dresden unseren Workshop „Schönheitsideale in die Tonne treten!“

Oktober:

Am 23. sind wir dann nochmal in Potsdam zu Besuch und halten auf der Frauen*sommerakademie unseren „Schönheitsideale in die Tonne treten!“ Workshop.  So weit der Plan erstmal und mal schauen was da noch so kommt.

Wenn ihr aufs Ende Gelände Camp fahrt oder in einer dieser Städte lebt, dann kommt doch gerne beim Infotisch vorbei oder schaut euch einen unserer Workshops/Vorträge an. Wir freuen uns auch auf weitere Einladungen.

Wenn ihr also Lust haben solltet eine Veranstaltung mit uns zu organisieren, dann schreibt uns gerne an (glitzerkatapult (at) riseup.net). Oder wenn ihr in Berlin lebt und Lust hättet uns mal kennen zu lernen und euch mit uns zu organisieren, dann schreibt ebenso gerne.

Nur gemeinsam können wir an einer befreiten Gesellschaft arbeiten.

Wir sehen uns!

Online Veranstaltung mit Special Guest Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie

Einladung:

Wir, das Anarchistische Kollektiv Glitzerkatapult, möchten euch zu unserem Vortrag zum Thema „Anarchie und Tierbefreiung – eine Einführung“ einladen. 

Wir werden ein paar Ideen vorstellen und anschließend wird es eine Diskussion geben, bei der sich alle gerne beteiligen können. 
Am Ende wird das Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie über eine Massenaktion zivilen Ungehorsams gegen die Tierindustrie am 12. bis 17. Juli sprechen.
Wenn du mehr über Anarchie, Tierbefreiung und deren Gemeinsamkeiten wissen willst, schick uns eine kurze Mail an glitzerkatapult [@] riseup [.] net und wir schicken dir am Tag vorher einen Link.
Die Veranstaltung findet am 21. Juni, um 18 Uhr statt.

Invitation:

We, the Anarchist Collective Glitzerkatapult, would like to invite you to attend our presentation on „Anarchy and Animal Liberation – an introduction“. 
We will present a few idea and afterwards there will be a discussion, where everyone is welcome to join in. 
At the end Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie will talk about a mass action of civil disobedience against the animal industry on July 12-17.
If you’re interested in knowing more about Anarchy, Animal Liberation or how they both have a lot in common, send as a quick email to glitzerkatapult [@] riseup [.] net and we will send you a link the day before.
The event will be on June 21st, at 6pm.

Vortrag auf Online-Tagung und Soli-Küfa 2 Go

Im April stehen endlich wieder Termine von uns an:

Am 11. April halten wir unseren Vortrag „Gegenseitige Hilfe in Krisenzeiten“ im Rahmen der Online-Tagung „Perspektiven anarchistischer und marxistischer Staatskritik“. Mehr Infos und das Programm der Tagung findet ihr auf der Seite der Veranstalter:innen Freie Assoziation. Unseren digitalen „Tagungsraum“ für den Vortrag findet ihr hier: Tagungsraum 2.

Am 17. April veranstalten wir dann eine Soli-Küfa (Küche für Alle) 2 Go mit Tombola von 13 – 16 Uhr im Zielona Gora (Grünberger Straße 73, 10245 Berlin). Es wird vegane Burger und Kuchen geben (+ glutenfreie Alternativen). Bringt gerne eigene Dosen mit, wenn ihr habt.
Die Spenden gehen an Ciocia Basia, eine Pro-Choice Gruppe aus Polen, die ungewollt Schwangere unterstützt.

Also schaut doch gerne bei dem einen oder anderen Termin vorbei. Wir freuen uns drauf!

Redebeitrag auf der „Lockdown Capitalism“-Demonstration

Auf der „Lockdown Capitalism“-Demonstration am 23.01. haben wir auf der Auftaktveranstaltung eine Rede gehalten, die hier nochmal zum nachlesen zu finden ist:

Es ist 2021 und seit bald einem Jahr bestimmt die Corona-Krise unseren Alltag. Einige Regierungen verabschieden teilweise willkürliche Maßnahmen, um die Corona Pandemie einzudämmen. Der autoritäre Kurs, der schon vor dem Ausbruch von CoVid-19 sichtbar wurde, wird also fortgesetzt.

In vielen Ländern werden Proteste mit dem Hinweis auf Corona-Maßnahmen unterdrückt oder die Pandemie von Regierungschef:innen nicht ernst genommen. Hauptsache die Wirtschaft läuft wie bisher. In Deutschland müssen wir vor allem private Einschränkungen hinnehmen und dürfen nicht mehr selbst entscheiden. Uns wird von der Regierung abgesprochen, das wir verantwortungsvoll handeln können. Wir denken jedoch dass Menschen genau dies können, wenn sie dazu ermutigt und ihnen diese Entscheidungen nicht vorenthalten würden. Natürlich brauchen wir hierfür Änderungen in der Gesellschaft. Eine Verantwortungsübernahme füreinander braucht Erfahrungen und einen gemeinsamen Lernprozess. Die Menschen in unserer Gesellschaft sind durch Lohnarbeit und kapitalistische Marktwirtschaft Rücksichtslosigkeit gewöhnt. Unser alltägliches Zusammenleben wird durch Gesetze und staatliche Regelungen bestimmt. Wir sind also gewohnt, dass uns vorgegeben wird, wie wir uns „richtig“ zu verhalten haben. Das lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen ablegen. Wir denken aber, dass die aktuelle Krise auch die Chance bietet, dass Menschen mehr Verantwortung füreinander übernehmen. In kleinen Netzwerken, wie in Nachbar:innenschaftshilfen geschieht dies ja auch während der Pandemie vermehrt. Auf diesen Erfahrungen können wir versuchen auf zu bauen, um auch nach der Pandemie solidarische Netzwerke zu erhalten. Wir können gemeinsam lernen, wie wir uns in einer befreiten Gesellschaft organisieren können und wie wir mit solchen besonderen Krisensituationen umgehen wollen. Denn Maßnahmen, die von Menschen gemeinsam beschlossen werden, würden sicher auf mehr Akzeptanz stoßen und eher umgesetzt werden.

Wir dürfen jedoch nicht vergessen , dass wir auch dann Expertise zu wichtigen Problemen aufbauen müssen und diese in unsere Beratungen und gemeinsamen Entscheidungen einfließen lassen sollten. Auch in einer befreiten Gesellschaft sollte es die Möglichkeit geben, dass Menschen in ihrem Interessensgebiet Expert:innen werden können. Wir sollten nicht anfangen, wie die Pandemieleugner:innen, jegliche Idee von Expert:innen als eigene Vorteilsnahme zu deuten. Wir wollen Expert:innen nicht einfach folgen, aber anerkennen, dass sie uns mit ihrem Wissen begleiten und beraten können. Sie sollen als gleichberechtigte Gefährt:innen angehört und Ernst genommen werden.

Das Virus selbst entspringt einer krisenhaften Gesellschaft und den bestehenden Herrschaftsverhältnissen. Es entspringt der Ideologie, dass nicht-menschliches Leben keinen Wert hat. Wir wissen: Wir können ohne intakte Ökosysteme nicht existieren. Tierisches Leben jenseits des Menschseins ist Teil unserer Herrschaftsanalyse. Die Mensch-Tier-Grenze ist ein menschliches Konstrukt. Dieses Herrschaftsverhältnis ist kein Nebenwiderspruch, und verschwindet auch nicht mit dem Kapitalismus. Der Raubbau an Ökosystemen, die massive Vernichtung von Lebensraum oder die Tierindustrie sind Keimzellen für Pandemien. Entweder dringen Menschen in den Lebensraum von Viren ein oder sie züchten sich Virusmutationen in der Massentierhaltung – seien es sogenannte Pelzfarmen oder hiesige Tierfabriken. Wir sind insbesondere der Meinung, dass wir den Fokus unserer Kämpfe gegen die autoritären Coronamaßnahmen daher auch gegen die zerstörerische Tierindustrie richten sollten. Nicht nur weil dort lohnarbeitende Menschen ausgebeutet werden, sondern auch weil dort fühlende Lebewesen ermordet, die Natur massiv zerstört wird und durch Ausbeutung und Tötung von Lebewesen Pandemien immer wahrscheinlicher werden. Aktuell haben Expert:innen erforscht, dass Millionen von Viren in der Tierwelt schlummern und in vielen Fällen auch auf den Menschen übertragbar sind. Wir wollen Tiere zwar nicht um unser Selbstwillen vor Ausbeutung schützen, denn eine befreite Gesellschaft geht nicht ohne Tierbefreiung. Vielleicht aber rütteln wir die eine oder andere Person da draußen damit auf, sich ebenso gegen Tier- und Naturausbeutung zu stellen.

Die Corona-Krise rückt also wieder Verteilungsfragen in den Mittelpunkt. Als antiautoritäre Bewegung müssen wir Verteilungsfragen aber intersektional denken. Auch wirtschaftliche Benachteiligung trifft verschiedene soziale Gruppen unterschiedlich. Wir müssen weiterhin Kämpfe verbinden.

Für Selbstorganisierung in einer befreiten Gesellschaft. Für die Anarchie!

„Gegenseitige Hilfe in Krisenzeiten“ – Online Vortrag beim rC3 (29.12. 19 Uhr)

Wir wurden von dem Kollektiv Vizak (diese organisieren als Assembly eigene Vorträge und Inhalte auf der rC3) eingeladen unseren Vortrag „Gegenseitige Hilfe in Krisenzeiten“ im Rahmen des rC3 (dem digitalen Chaos Computer Club Kongress) zu halten.

Das ganze findet am morgigen Dienstag, 29.12. um 19 Uhr statt und kann entweder auf der Kongress Plattform oder ohne Ticket auf der Seite von Vizak angeschaut werden.
–> vizak.org <–

Darum gehts:
„Solidarity not Charity“ war der Slogan vom Common Ground Collective, einer anarchistischen Organisation die nach dem Hurricane Katrina in New Orleans (USA) direkte gegenseitige Hilfe praktizierte. Viele weitere Anarchist:innen sind diesem Beispiel von Grenzenloser Solidarität gefolgt und haben Menschen in und nach Krisensituationen zur Seite gestanden.
Der Vortrag möchte das Konzept der Gegenseitigen Hilfe erläutern und auf einige praktische Beispiele aus den letzten Jahren eingehen. Außerdem sollen auch aktuelle Fälle von anarchistischer/anarchistisch geprägter gegenseitiger Hilfe thematisiert werden, sowie verschiedene Organisationsformen wie etwa Food Not Bombs.
Der Vortrag möchte somit Möglichkeiten und Chancen von anarchistischer, gegenseitiger Hilfe aufzeigen und wie diese auch in Krisen funktionieren kann.

Wir freuen uns schon drauf!

Das System bleibt die Krise

– Wie die Pandemie bestehende Probleme beschleunigt –

Als soziale Anarchist:innen stehen wir gerade vor schwierigen Zeiten. Wir taten uns anfänglich schwer damit, Kritik an Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie zu formulieren. Vereinzelnd gab es diese Kritik natürlich (*), aber wir konnten keine gut sichtbare emanzipatorische Gegenposition einnehmen. Wir sind oft weiter mit anderen Projekten beschäftigt, die auch nicht warten können. Neben Corona gibt es weitere wichtige Kämpfe an allen sozialen Fronten weltweit. Wir versuchen weiter die Klimakrise und die Vernichtung unseres Ökosystems auf zu halten oder flüchtende Menschen zu unterstützen. Die Pandemie traf viele von uns unvorbereitet. Einfache Antworten konnten und wollten wir auf die Einschnitte in unser Leben nicht geben.
So haben wir dann erlebt, wie rechtsextreme Netzwerke die Pandemie-Maßnahmen für sich genutzt haben. Sie sind zusammen mit tausenden Menschen, die die Maßnahmen ablehnten, auf die Straße gegangen. Rechte haben diese Proteste mit organisiert und wurden als willkommene Bündnispartner:innen akzeptiert. Dieser Zusammenschluss hat es geschafft, die Straße und mediale Berichterstattung zu dominieren. Rechte Positionen konnten so, unter anderem mit Facebook und Twitter, in die Gesellschaft getragen werden. Das Ausmaß und ihr Einfluss sind bis jetzt noch nicht abschätzbar.

Der eigenen Unsicherheiten geschuldet, als auch der Angst falsche Verbündete in der Kritik an den Maßnahmen zu finden, blieben vereinzelte, linke Aktionen gegen die Coronamaßnahmen nahezu bedeutungslos. Anstatt Theorien oder gesellschaftliche Handlungsoptionen zu entwickeln – und so die Diskussion mitzuführen – praktizieren wir eher gegenseitige Hilfe. Wir versuchen uns gegenseitig zu unterstützen und zu schützen. Wir kaufen für andere ein. Wir minimieren unsere eigenen Kontakte und versuchen uns nicht „verantwortungslos“ zu verhalten. Wir nehmen die Pandemie ernst. Wir leugnen sie nicht und wir behaupten auch nicht, dass sie nur eine Grippe sei. Wir tragen Masken und halten Abstand. Wir verstehen sogar teilweise dass wir unsere Kontakte beschränken müssen, um diese Pandemie zu überstehen. Unsere Kontakt-Einschränkungen führen aber leider auch zu einer starken Verlangsamung unserer eigenen Organisierung, die den neuen Umständen angepasst werden muss. Weiterlesen